Eine Geschichte der Selbstermächtigung

Romeo Franz’ Familie hat Verfolgung, Vertreibung und Mord erlebt — steht aber auch für Widerstand und das Überleben. Wie aus dieser Geschichte ein Buch wurde, erzählt Co-Autorin Alexandra Senfft

taz, 8.4. 2024 

taz: Frau Senfft, Sie haben selbst aus der Perspektive der NS-Täter geschrieben – wegen Ihrer eigenen Familiengeschichte. Wie vertraut war Ihnen die Perspektive der Opfer?

Alexandra Senfft: Ich habe mich in den vergangenen Jahrzehnten schon sehr intensiv mit den jüdischen Perspektiven beschäftigt. Durch den Arbeitskreis für intergenerationelle Folgen des Holocaust, in dem ich als Vorstand wirke, bin ich im Austausch mit den Nachkommen der Täter und Täterinnen, der Mitläufer und Mitläuferinnen – und den Nachkommen der Verfolgten, Opfer und Überlebenden.

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Vortrag

Breaking the Spell of the Nazi Past: How to find a voice and a language to address NS war crimes within one’s own family
mit der zweiten PAKH-Vorsitzenden Alexandra Senfft
Brandeis University, Center for German and European Studies
13. Dezember 2023
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Berliner Verein erinnert an NS-Verbrechen vom Lago Maggiore

PAKH-Mitglied Maite Billerbeck und ihr Berliner Verein zur Förderung der Erinnerungskultur

“ „Es wurde das Narrativ eines ruhigen Menschen gepflegt, der keiner Menschenseele etwas zuleide tun könnte.“ Ein Resultat der Aufarbeitung ihrer Familiengeschichte sei die Loslösung von Schuldgefühlen und die Transformation in etwas Fruchtbares gewesen“ — Maite Billerbeck über ihre Großonkel Hans Röhwer.

Philipp Siebert, Berliner Morgenpost, 6.10.2023
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NS-Täternachfahrin Maite Billerbeck: „Tabus in den Familien haben seelische Auswirkungen“

(PAKH-Mitglied) Maite Billerbeck litt an Schuld- und Schamgefühlen bis zur Depression. Dann erfuhr sie, dass ihr Großonkel Hans Röhwer der Haupttäter des Massakers an Juden am Lago Maggiore im September 1943 war. Ein Gespräch über den Sinn von Aufarbeitung.

„Wenn man nicht weiß, woher manche Verhaltensmuster oder Störungen kommen, lohnt es sich, die Familiengeschichte genauer unter die Lupe zu nehmen. Es wäre wichtig, diese Fähigkeit zur Introspektion zu entwickeln. Es gibt da auch Seminare, die bei der Recherche weiterhelfen. Der Arbeitskreis für intergenerationelle Folgen des Holocaust (PAKH) bietet so etwas zum Beispiel an.“

Julius Müller-Meiningen, der Freitag, 23. November 2023
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Das Dachau Institut

PAKH-Mitglied Dr. Jürgen Müller-Hohagen mit Ingeborg Müller-Hohagen in:
„Täterkind — Der Holocaust in uns“

Das Dachau Institut Psychologie und Pädagogik ist ein Ort, an dem Menschen sich über die Folgen des Nationalsozialismus austauschen können. Es wurde von Ingeborg und Dr. Jürgen Müller-Hohagen gegründet, mit denen das Täterkind Lars Winkler in dieser Episode ein Gespräch führt.

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