PAKH in: Breaking the Silence

Looking back at World War II Family Histories
Surveys in recent history have shown that many Germans want to believe that their ancestors had nothing to do with the crimes committed by Nazi Germany. Members of the younger generation, though, now want to know for sure — also out of concern for Germany’s political future

By Susanne Beyer, Der Spiegel Geschichte 19/2025, May 3rd 2025

„Children, meanwhile, have an extremely intimate relationship with their parents, says the Cologne-based doctor and psychotherapist Peter Pogany-Wnendt, the descendant of Holocaust victims who is a member of the board at the Working Group for Intergenerational Consequences of the Holocaust. First and foremost, he says, because children are existentially reliant on their parents during the first years of their lives. „The close bonds remain even if they don’t get along well” – which means, he says, that the stories told by parents are often not questioned.“

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The Holocaust and inherited memory

How we remember in the 21st century
By PAKH-member Oliver Sears (Holocaust Awareness Ireland)

Oliver Sears explores Holocaust memorialisation through the prism of his own remarkable and tragic family history. How best, he asks, do we honour and preserve history, in the 21st century?

Yom HaShoah, which fell on 23 April this year, was the first official Holocaust Memorial day, established in Israel in 1951 to commemorate the Warsaw Ghetto Uprising in 1943. It took another 54 years before the UN designated 27 January International Holocaust Memorial Day.

With extraordinary courage and, knowing that they could not possibly win, a group of young, poorly armed ghetto fighters defied the might of the SS for a month, stemming the continuous deportation of Jews from the ghetto to Treblinka, a death camp north of Warsaw where some 900,000 Jews were murdered in 18 months, gassed within 90 minutes of arrival. 90 per cent of the Warsaw ghetto was deported to Treblinka, where there were no more than 60 survivors. While their resistance was futile, the ghetto fighters bought the 55,000 remaining ghetto residents an extra month of life, a month which offered them their last winking ember of hope before the ghetto was finally liquidated and they, too, were deported to their deaths.

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PAKH in: Das Schweigen durchbrechen

Familiengeschichten im Nationalsozialismus
Susanne Beyer, Spiegel Geschichte 19/2025
3. Mai 2025

Was haben Vorfahren während der Hitlerzeit gemacht? Viele Deutsche wollen glauben, ihre Familien sien an Kriegsverbrechen, Gewalt und Judenmord unbeteiligt gewesen. Nun aber rütteln Jüngere an den Tabus, auch aus politischen Gründen.

Spiegel-Autorin Susanne Beyer berichtet in dieser Spiegel-Ausgabe auch über PAKH

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PAKH in: Susanne Beyer: Kornblumenblau

Der geheimnisvolle Tod meines Großvaters 1945 und die Frage, was er mit den Nazis zu tun hatte. Eine Spurensuche

Eine Kriegsenkelin auf der Spur eines düsteren Familiengeheimnisses

Susanne Beyer hat ihren Großvater nie kennengelernt. Er starb unter mysteriösen Umständen in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs. Wer hat ihn erschossen? Und was war eigentlich seine Aufgabe im NS-Staat?

In fast jeder Familie schlummern Geheimnisse: Haben die Eltern oder Großeltern während der NS-Zeit Schuld auf sich geladen? Was verschweigen die Geschichten, die von Generation zu Generation weitergegeben werden? Susanne Beyer versucht, 80 Jahre nach dem Tod des Großvaters die Wahrheit herauszufinden. Dabei wird ihr immer klarer, welche Folgen die Vergangenheit für ihr eigenes Leben hat.

Ein bewegendes Buch über eine Spurensuche und die Auswirkungen von Familiengeheimnissen auf die Gegenwart – mit vielen hilfreichen Hinweisen für alle, die mehr über die eigenen Vorfahren und sich selbst herausfinden möchten.

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Familiengeheimnisse. Gefühlserbschaften der NS-Zeit

Theater Mühlheim an der Ruhr im Gespräch mit Alexandra Senfft und Peter Pogany-Wnendt (Vorsitzende PAKH)
2. März 2025

„Das Theater an der Ruhr beschäftigt sich in der aktuellen Spielzeit 2024/25 mit dem Thema Geheimnis. In unserem Rahmenprogramm, das unsere künstlerischen Arbeiten um weiterführende Perspektiven ergänzt, konnten wir am Sonntag, den 2. März die beiden Vorsitzenden des PAKH e.V. Alexandra Senfft und Peter Pogany-Wnendt zu einem intensiven Doppelgespräch im Theaterfoyer begrüßen.

Unter dem Titel „Familiengeheimnisse. Gefühlserbschaften der NS-Zeit“ sind unsere Gesprächsgäste gemeinsam mit dem Publikum in ihre jeweiligen Familiengeschichten vorgedrungen – und haben mit großer Einfühlsamkeit und Offenheit die Notwendigkeit gesprochen, sich der eigenen verborgenen Familiengeschichte zu stellen – und über den Schmerz, der mit diesem Unterfangen oft verbunden ist. Rund um die lange Tafel, die im Foyer aufgebaut war, versammelten sich in einer intimen Gesprächsatmosphäre rund 40 Zuhörerinnen und Zuhörer, die mit großer Aufmerksamkeit Fragen stellten – und deutlich werden ließen, wie groß das Bedürfnis ist, gerade auch in heutigen Zeiten den Geschehnissen der Vergangenheit auf den Grund zu gehen und im Dialog darüber zu bleiben. Das Gespräch wurde von der Dramaturgin Constanze Fröhlich moderiert.“

>> Theater Mühlheim an der Ruhr

Von nichts gewusst? Spuren der NS-Geschichte in unseren Familien

PAKH-Vorständin Alexandra Senfft in der ARD alpha Sendung vom 24. November 2024

>> zur Mediathek ARD alpha

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges haben viele Familien die eigene NS-Vergangenheit verdrängt oder geschönt dargestellt. Geschichten von Widerstand und Heldentaten überlagern oft die unliebsamen Wahrheiten. Auch in Familien der Opfer wurde häufig geschwiegen. Zu groß der Schmerz, zu tief die Wunden. Aber das Schweigen hat Auswirkungen auf die nachfolgenden Generationen. Welche Auswirkungen sind das? Darum soll es in den diesjährigen „Gesprächen gegen das Vergessen“ gehen. Moderator Andreas Bönte lädt die Nachfahren von Holocaustüberlebenden, Rachel Salamander und Michael Wolffsohn, sowie die Nachfahrin eines NS-Kriegsverbrechers, Alexandra Senfft, zum Gespräch ins Münchner Volkstheater ein. Wie haben sie jeweils die Aufarbeitung in ihren Familien erlebt? Die weiteren Gäste sind der 21-jährige Marco Artmann, der in seinem erfolgreichen Podcast „Opa lass reden“ gemeinsam mit seinem Großvater auf Spurensuche gegangen ist. Neben einer wissenschaftlichen Einbettung des Themas durch den Diplom-Psychologen Louis Lewitan werden Musikeinlagen des preisgekrönten Augsburger Violinisten Nico Franz sowie Filmbeiträge und Schülerauftritte die Theaterbühne zu einem Forum gegen das Vergessen machen.

Von links: Prof. Dr. Michael Wolffsohn und Dr. Rachel Salamander (beide Nachfahren von Holocaustüberlebenden), Andreas Bönte (Moderator), Marco Artmann (Podcast „Opa lass reden“), Alexandra Senfft (Nachfahrin eines NS-Kriegsverbrechers) und Louis Lewitan (Psychologe und Autor). Foto: Bayerischer Rundfunk

Gegen das Vergessen

Gefühlserbschaften aus der NS-Zeit – vom Monolog zum Dialog

Am 7. November 2024 nahmen die PAKH-Vorsitzenden Peter Pogany-Wnendt und Alexandra Senfft an Gesprächen „Gegen Vergessen“ in Borken (Westfalen) teil. Vor über 120 Zuhörerinnen und Zuhörern teilten die beiden ihre Erfahrungen in Form eines dialogischen Vortrags und diskutierten anschließend mit dem Publikum.
In Vorbereitung auf die Veranstaltung gab Alexandra Senfft der Borkener Zeitung ein Interview.

BZ: Inwieweit verdrängen Nachfahren die NSDAP- und/ oder SS-Vergangenheit ihres Vaters oder Großvaters beziehungsweise wollen diese nicht wahrhaben? Ist die AfD-Vorsitzende Alice Weidel mit ihrem Dementi glaubwürdig, von der Tätigkeit ihres Großvaters als Militärrichter während des Nazi-Regimes nichts gewusst zu haben?

Senfft: Die AfD hat die Verleugnung der NS-Vergangenheit in empörendem Maß auf die Spitze getrieben, ihre Lügen über die Verbrechen der Nazis sind infam. Aber ihre Haltung fällt ja bei vielen auf fruchtbaren Boden, weil es leider weit verbreitet ist, sich den NS-Tätern und -Täterinnen sowie Mitläufer- und Mitläuferinnen in der eigenen Familie nicht zu stellen. Die Täter werden dabei zu abstrakten Dritten, selten wird anerkannt, dass es Menschen au unserem engsten Umkreis waren. Doch wie konnte es dann überhaupt zu solchen Verbrechen kommen, wenn die Tatsache, dass die meisten Deutschen irgendwie daran beteiligt waren, verdrängt wird? Es ist nicht leicht, sich einzugestehen, dass vielleicht sehr geliebte oder verehrte Angehörige Mittäter wurden. Doch ich halte es für einen notwendigen Schritt, sich damit auseinanderzusetzen, um nachhaltig aufzuklären. Dass die AfD an dieses Leugnen heute so erfolgreich anschließen und menschenfeindliche Parolen verbreiten kann, ist ein Hinweis darauf, dass diese Aufklärung innerhalb der eigenen Familie viel zu wenig stattgefunden hat.

>> zum gesamten Interview

Alexandra Senfft mit Peter Pogany-Wnendt, Borken, 7.11.2024 Foto: Jean-Michel Simon

Neuerscheinung von PAKH-Autor:innen

Das transgenerationelle Erbe von Schuld und Scham
Von traumatischer Erstarrung zum empathischen Dialog


Peter Pogany-Wnendt, Elke Horn, Beata Hammerich, Erda Siebert & Johannes Pfäfflin, mit einem Vorwort von Björn Krondorfer

Trotz der Komplexität und Schwere transgenerationeller Traumata nach Genozid und Massengewalt gibt es Wege, darüber in Austausch zu treten. Für den schwierigen und schmerzhaften Prozess bedarf es eines langjährigen und empathischen Dialogs mit der Gegenseite des posttraumatischen Erbes. Dabei greifen die Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte und individuelle Selbstreflexion einerseits und die parallelen Auseinandersetzungen in der Gruppe andererseits fruchtbar ineinander.

Durch autobiografische Erzählungen, psychoanalytische Interpretation und Konzepte der Gruppenanalyse vermitteln die Autor*innen ein tiefgreifendes Verständnis für die Komplexität des Anliegens. Betroffene transgenerationeller Massengewalterfahrungen wie dem Holocaust und Krieg können aus diesen Ausführungen Mut schöpfen, sich dieser Aufgabe zu stellen.

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Buchreihe: Forum Psychosozial
233 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen: Oktober 2024
ISBN-13: 978-3-8379-3382-6
Bestell-Nr.: 3382

PAKH-Veranstaltung

Großonkel Pauls Geigenbogen
Die Familiengeschichte eines preußischen Sinto
Lesung mit Gespräch und Musik

Köln, Do. 21. Nov. 2024, 18:00 Uhr

Seit Jahrzehnten kämpft Romeo Franz für die Rechte von Sinti*zze und Rom*nja. Mit der Autorin Alexandra Senfft erzählt er eine akribisch recherchierte Chronik seiner preußischen Sinti-Familie vom 19. Jahrhundert bis heute. Außergewöhnliche Schicksale treten ans Licht – aber auch die Erinnerungen an Ausgrenzung, Abwertung im Kaiserreich und schließlich die Vernichtung durch die Nationalsozialisten.

Im Gespräch mit der Historikerin Dr. Karola Fings (Universität Heidelberg) stellen Romeo Franz und Alexandra Senfft (2. PAKH-Vorsitzende) die mitreißende Familiengeschichte vor, musikalisch begleitet von Sunny Franz (Geige) und Sascha Reinhardt (Gitarre).

In Kooperation mit dem Arbeitskreis für intergenerationelle Folgen des Holocaust und dem Bundesverband Information & Beratung für NS-Verfolgte e.V. Das Projekt wird in der Bildungsagenda NS-Unrecht von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und dem Bundesministerium der Finanzen (BMF) gefördert.

NS-Dokumentationszentrum
Appellhofplatz 23-25
50667 Köln
Preis: € 4,50 | ermäßigt: € 2,00

>> Rezension in den Blättern für deutsche und internationale Politik, August 2024

Hitlers langer Schatten: Welche Spuren hat die NS-Vergangenheit in Ihrer Familie hinterlassen?

Alexandra Senfft, 2. Vorsitzende des PAKH, im ARD Alpha „Tagesgespräch“ Live und parallel in Radio Bayern 2

Im Gespräch waren u. a. auch Menschen, die im PAKH stark vertreten sind: Nachkommen aus Familien, die einerseits jüdisch und anderseits Nazis waren, Nachkommen des politischen/kommunistischen Widerstands, Sinti und Roma.

19. Juli 2024

>> zum ARD Tagesgespräch Live

>> zu Radio BR 2

Foto: BR2 /ARD Alpha