Demagogen, Populisten, Fremdenfeinde

Wie gefährdet ist die Demokratie durch die „Neue Rechte“?

Prof. Dr. Wolfgang Benz

Die Barbarei des NS-Regimes begann mit der Demagogie eines „Führers“, an dessen Verheißungen immer mehr Menschen glaubten. Sie begann auch mit Politikverdrossenheit und Verachtung von Demokratie und Toleranz. Das ist die deutsche historische Erfahrung, mündend in eine Erinnerungskultur, die von einer rabiaten Minderheit zunehmend abgelehnt wird. Die Frage lautet, ob wir aus der Geschichte gelernt haben, oder ob die abgedroschenen Phrasen des Nationalismus, der Ungleichheit der Menschen, des Rechts des Stärkeren, dass die alten Feindbilder mit neuen Adressaten wieder wirksam sind, dass sich dem alten Antisemitismus neuer Hass gegen Muslime zugesellt.

Die Gefährdung der Demokratie ist evident, wenn man die Parolen der Populisten einst und jetzt vergleicht. Durch das Ergebnis der Bundestagswahl in September 2017 war der Vortrag von brennender Aktualität. Es stellte sich die Frage, wie nach den verhängnisvollen geschichtlichen Erfahrungen mit dem Nationalsozialismus eine Partei mit eindeutig völkischen und rassistischen Tendenzen zum ersten Male in der Nachkriegsgeschichte Deutschlands ins Parlament gewählt werden konnte. Kann man Parallelen zu 1933 ziehen? Spielt hier die unbewusste transgenerationelle Weitergabe auf individuelle und politische Ebene eine Rolle? Wie wirkt sich die Geschichte der DDR aus? Müssen wir uns ernsthafte Sorge um unsere Demokratie machen?

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