Premiere von „Mein Vater war König David“

Das Analog-Theater lädt herzlich ein zur Premiere von MEIN VATER WAR KÖNIG DAVID am 7. September 2023 um 20 Uhr im ORANGERIE Theater im Volksgarten in Köln.

Das Projekt beschäftigt sich mit der jüdischen Familiengeschichte unserer Performerin Lara Pietjou und untersucht biografisch transgenerationale Traumavererbung und Fragen nach „doppelten Identitäten“ in unserem Land.

Flankiert wird die Produktion durch eine Videoinstallation, die jeweils eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn zu sehen ist und wird abgerundet mit einem gemeinsamen Essen nach der Vorstellung, bei dem es jeden Abend ein Tischgespräch mit spannenden Gäst:innen gibt.

Peter Pogany-Wnendt wird bei der Premiere am 7. September 2023 als Gesprächspartner beim Tischgespräch anwesend sein.

Weitere Vorstellungen: 8.9.-9.9., 20 Uhr und 10.9., 18 Uhr

Mehr dazu und Tickets auf studiobuehnekoeln.de/programm/theater/mein-vater-war-koenig-david/

Ankündigung Vortrag

„Bleiben will ich, wo ich nie gewesen bin“ – Heimat als ambivalenter Ort

Vortrag der Psychoanalytikerin und Autorin Annette Simon, am 10.  November 2023, 19 Uhr

EL-DE-Haus, Appellhofplatz 23 – 25, 50667 Köln

Am 11. November diskutiert Annette Simon im PAKH-Samstagsgespräch mit den PAKH-Mitgliedern.


Einladung zu einer Veranstaltung des PAKH in Kooperation mit dem Institut für Psychoanalyse und Psychotherapie im Rheinland e.V. (IPR) und dem NS-Dokumentationszentrum Köln.

„Bleiben will ich, wo ich nie gewesen bin“ – Heimat als ambivalenter Ort.

Assoziationen zu Deutschland 33 Jahre nach der Vereinigung.

Vortrag von Annette Simon  am

Freitag, 10 November 2023, 19:00 Uhr

Heimat ist in der deutschen Geschichte ein sehr verschieden besetzter Begriff. Anhand von Assoziationen zu einem Ost/West-Traum der Autorin werden verschiedene Facetten des gegenwärtigen Standes der deutschen Vereinigung aufgeblättert. Die unterschiedlichen Alltagskulturen beider Seiten, die ab 1989 aufeinandertrafen, werden in ihrer Entwicklung angesehen und dabei wird auch die Verschiedenheit ostdeutscher Biographien betont.

Des weiteren wird die Trauer über den Verlust der DDR beschrieben als eine Trauer über den Verlust einer zwiespältigen Heimat und von Utopie, aber auch als eine Trauer über nicht gelebte Möglichkeiten. Hat die Westseite auch etwas zu betrauern? Und wie können wir uns im neuen Deutschland mit allen unseren verschiedenen Identitäten zusammenfinden?

Annette Simon Diplom-Psychologin, Psychoanalytikerin, Lehranalytikerin der DGPT und APB. In den 70er und 80er Jahren Mitglied verschiedener oppositioneller Gruppen in der DDR, 1989 Mitglied im Neuen Forum. Publizistisch tätig seit 1991 zu den psychosozialen Prozessen der deutschen Vereinigung. 2020 Mitglied der Regierungskommission „ 30 Jahre Friedliche Revolution und deutsche Einheit.“

Symposium: Leben mit dem Holocaust

Zweite PAKH-Vorsitzende Alexandra Senfft auf dem Podium mit Marina Chernivsky, Rahel Salamander und Michel Friedman
Barenboim-Said Akademie Berlin, 5. Mai 2022

Im achten Jahrzehnt nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Befreiung der Konzentrationslager befasst sich dieses Symposium mit den Nachwirkungen des Holocaust auf die Überlebenden, auf ihre Nachkommen und unsere Gesellschaft als Ganzes. „Leben mit dem Holocaust“ – das bezieht sich zunächst unmittelbar auf die Überlebenden selbst. Wie gingen sie mit der eigenen Leidensgeschichte um, und wie wurden Erinnerungen, Erfahrungen und Traumata innerhalb von Familien weitergegeben?
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PAKH-Veranstaltung mit Achim Doerfer online

Vortrag und Gespräch mit Autor Achim Doerfer: „Irgendjemand musste die Täter ja bestrafen. Die Rache der Juden, das Versagen der deutschen Justiz nach 1945 und das Märchen deutsch-jüdischer Versöhnung“, Kiepenheuer & Witsch 2021

>> Kiepenheuer & Witsch

Der Rechtsanwalt und Autor Achim Doerfer, Nachkomme von Holocaust-Überlebenden, erzählt aus seinem Buch und diskutiert mit den Zuhörer:innen

Moderation: Alexandra Senfft (PAKH)

17. März 2022 von 18-20 Uhr per Zoom



43. Samstagsgespräch – 25 Jahre PAKH – Möglichkeiten und Grenzen des Dialogs

Ein Forum für Dialogarbeit zwischen den Nachkommen der
Überlebenden und der Täter/Mittäter

Die Gründungsidee des PAKH fokussierte in erster Linie die unter Einbeziehung der persönlichen Familiengeschichte selbstreflexiven und dialogischen Aspekte der Auseinandersetzung mit den transgenerationellen Folgen der Verfolgung im Nationalsozialismus. Auf der Grundlage der Erkenntnisse dieser PAKH-internen Arbeit sollte in die Gesellschaft hineingewirkt werden. Dabei hatten die Gründungsmitglieder weniger das konkrete tagespolitische Handeln im Auge als vielmehr die allmähliche Überwindung des damals noch herrschenden Schweigens und der „Sprachlosigkeit“ durch öffentliche Aufklärung. Sie gingen von dem psychoanalytischen Grundgedanken aus, dass das Bewusstmachen und Durcharbeiten unbewusster unerledigter seelischer Inhalte und Konflikte – was sie damals in Bezug auf den Holocaust die „transgenerationelle Weitergabe“ nannten – sowohl für das Individuum wie auch für die Gesellschaft befreiende und heilsame Wirkung haben kann. So wollten sie mit den Mitteln der psychoanalytisch orientierten Aufklärungsarbeit dem Wiederaufleben von Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit entgegenwirken.

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42. Samstagsgespräch mit Dr. Beate Müller – Kriegskinder, Generation und Gemeinschaft

Was meinen wir eigentlich, wenn wir von der ‚Kriegsgeneration‘ oder der ‚Generation der Kriegskinder‘ sprechen? Wer das Wort ‚Generation‘ benutzt, um Menschen vergleichbaren Alters zu einer Gruppe zusammenzufassen, deren Identität angeblich auf gemeinsamen Erfahrungen beruht, stellt dieses Gemeinschaftliche in den Vordergrund, oft mit politischen Absichten. So reden wir von ‚der Generation der Hitlerjugend‘ und fassen damit Millionen junger Menschen zu einer Gruppe zusammen.

Doch wo bleibt bei diesen imaginierten Kollektiven der einzelne Mensch mit seinen ganz individuellen Erfahrungen und Erinnerungen? Wie empfindet der Einzelne den Rückblick auf die eigene Geschichte, wenn deren Versatzstücke womöglich wenig oder gar nicht zu den verallgemeinernden Erzählungen des angeblich oder tatsächlich ‚Typischen‘ oder faktisch Richtigen passen wollen?

Welche Konsequenzen hat es für die Identität und die soziale Integration des Einzelnen, wenn die eigenen Erinnerungen an Kriegstage oder deren innerfamiliäre Tradierung nicht in den Rahmen der vorherrschenden öffentlichen Erinnerungsdiskurse passt? Und welche Folgen hat es umgekehrt, wenn der Einzelne seine eigene Geschichte als tausendfach geteilt sieht und sich daher vielleicht als Teil einer generationell definierten Schicksalsgemeinschaft empfindet?

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„Nie wieder Krieg!“ – Schulaufsätze der 50er Jahre über den Krieg

Vortrag mit Dr. Beate Müller

In Kooperation mit dem NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln

Mit der Wende haben sich Kriegs’kinder‘ vermehrt öffentlich über ihre Erlebnisse im Dritten Reich geäußert, die auch heute noch vielen Zeitzeugen unvergesslich sind. Wie aber dachte die junge Generation der Ära Adenauer über die damals noch so nahe Zeit des Hitlerregimes, der Besatzungszeit und der Gründungsphase der alten Bundesrepublik, die sie miterlebt hatten? Tausende von Schulaufsätzen des Hagener Roeßler Archivs zeigen, dass diese jüngsten Kriegskinder sich als Generation erfanden, um ihre Identität in der westdeutschen Nachkriegsgesellschaft zu bestimmen. Die oft traumatischen Erfahrungen der 40er Jahre werden vielfach als Erfolgsgeschichte erzählt, um sie in die eigene Lebensgeschichte integrieren zu können. Die vorherrschenden Themen und Diskurse nehmen Kerngedanken vorweg, die Jahrzehnte bundesdeutsche ‚Vergangenheits-bewältigung‘ prägen sollten.

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„Holocaust und Intergenerationalität – Dialog zwischen Opfer- und Täternachkommen“

Eine Veranstaltung mit Peter Pogany-Wnendt und Erda Siebert vom Arbeitskreis für Intergenerationelle Folgen des Holocaust, ehem. PAKH e.V.

Während der Nationalsozialismus inzwischen relativ gut erforscht ist, herrscht bezüglich der eigenen Familiengeschichte zwischen den Jahren 1933 und 1945 oft große Unwissenheit. Der Zugang zur Vergangenheit und insbesondere zur Shoah bleibt, außer unter den Opfern, meistens abstrakt und wird selten persönlich. Das kollektive Schweigen über die eigenen Verstrickungen, möglicherweise die eigene Täterschaft in jenen Jahren, setzt sich so bis heute fort. Aber auch das Schweigen derer, deren Leid zu furchtbar war, um es noch aussprechen zu können, und auch das Verschweigen jener, die in der Familie als Nestbeschmutzer*innen galten.

Die Beschäftigung mit der eigenen Familiengeschichte im Nationalsozialismus wird – noch heute – häufig von inneren wie innerfamiliären Konflikten begleitet. Doch nicht nur die Integration der oft starken und widersprüchlichen Gefühle und die familiären Konflikte gestalten sich schwierig, sondern auch die Auseinandersetzung zwischen Täter- und Opfernachkommen. Peter Pogany-Wnendt und  Erda Siebert beschreiben den persönlichen Transformationsprozess in ihrem Dialog als Nachkommen von Überlebenden und Tätern.

Diese Veranstaltung fand am 19. Juni 2019 statt.

Wir über uns – 42. Samstagsgespräch in Köln

Von der Reflexion zum Handeln

Sinnvolles Handeln entwickelt sich aus der Reflexion und dem Verstehen heraus. Wir alle sind sehr über die aktuelle gesellschaftlich-politische Entwicklung, insbesondere über die weltweite Zunahme von Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Antisemitismus besorgt – Themen, die polarisieren und unsere Gesellschaft spalten. Die sehr lebhafte Diskussionen im PAKH im Anschluss an den „Bürgerdialog“ der AfD in Köln und in der Gruppe „Aktuelles“ zeugen von dieser Besorgnis. Sie haben gezeigt, dass es hier Gesprächsbedarf gibt. Viele Mitglieder haben in diesen Gesprächen den Wunsch geäußert, zu diskutieren wie wir als PAKH handeln können. Diese Anregung möchte der Vorstand beim diesjährigen „Wir über uns“ aufgreifen.

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