Wir über uns – 41. Samstagsgespräch in Köln

Unser Verein hat das stolze Alter von über 22 Jahren erreicht. Entsprechend unterschiedlich ist auch das Alter der Zugehörigkeit der 65 Mitglieder. Neben den „ganz alten“ Gründungsmitgliedern und denjenigen, die kurz nach Vereinsgründung eingetreten sind, gibt es die, die im Laufe der Jahre hinzugekommen  sind, bis hin zu den vielen, die erst seit kurzem Mitglied sind. So stehen wir alle an unterschiedlichen  Punkten in der Auseinandersetzung mit unserer eigenen Lebensgeschichte – ein ganz zentrales Anliegen unserer Arbeit: manche befassen sich seit vielen Jahren mit ihr, während andere noch eher am Anfang  der Auseinandersetzung stehen.

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Mitten in Deutschland – Die NSU-Filmtrilogie

Filmveranstaltung für PAKH-Mitglieder und Freunde

In einem Doku-Drama wird auf eindringliche Weise die Geschichte der NSU (Nationalsozialistischer Untergrund) aus drei verschiedenen Blickwinkeln gezeigt. Dadurch erhält man einen umfassenden Einblick in die Geschichte der Opfer der NSU, der Hauptakteure des NSU und deren Motive, sowie die nie wirklich aufgeklärten Verflechtungen mit den Ermittlern.

40. Samstaggespräch – Bin ich ein(e) Demokrat(in)?

mit Prof. Dr. Wolfgang Benz

Totalitäre Herrschaften wie das NS-Regimes neigen dazu, die Komplexität der Welt zu vereinfachen und in Gegensätze aufzuspalten: Gut – Böse, Richtig – Falsch, Opfer – Täter, Wir – die Anderen. Das Fremde wird abgelehnt, sogar als Gefahr für das Eigene gesehen und bekämpft. Feinde werden imaginiert. Sie schaffen Identität über die Ausgrenzung des Andersartigen.

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Demagogen, Populisten, Fremdenfeinde

Wie gefährdet ist die Demokratie durch die „Neue Rechte“?

Prof. Dr. Wolfgang Benz

Die Barbarei des NS-Regimes begann mit der Demagogie eines „Führers“, an dessen Verheißungen immer mehr Menschen glaubten. Sie begann auch mit Politikverdrossenheit und Verachtung von Demokratie und Toleranz. Das ist die deutsche historische Erfahrung, mündend in eine Erinnerungskultur, die von einer rabiaten Minderheit zunehmend abgelehnt wird. Die Frage lautet, ob wir aus der Geschichte gelernt haben, oder ob die abgedroschenen Phrasen des Nationalismus, der Ungleichheit der Menschen, des Rechts des Stärkeren, dass die alten Feindbilder mit neuen Adressaten wieder wirksam sind, dass sich dem alten Antisemitismus neuer Hass gegen Muslime zugesellt.

Die Gefährdung der Demokratie ist evident, wenn man die Parolen der Populisten einst und jetzt vergleicht. Durch das Ergebnis der Bundestagswahl in September 2017 war der Vortrag von brennender Aktualität. Es stellte sich die Frage, wie nach den verhängnisvollen geschichtlichen Erfahrungen mit dem Nationalsozialismus eine Partei mit eindeutig völkischen und rassistischen Tendenzen zum ersten Male in der Nachkriegsgeschichte Deutschlands ins Parlament gewählt werden konnte. Kann man Parallelen zu 1933 ziehen? Spielt hier die unbewusste transgenerationelle Weitergabe auf individuelle und politische Ebene eine Rolle? Wie wirkt sich die Geschichte der DDR aus? Müssen wir uns ernsthafte Sorge um unsere Demokratie machen?

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Nationalsozialistische Täterschaft. Nachkommen stellen sich ihrer Familiengeschichte.

Lesung mit Oliver von Wrochem und Alexandra Senfft. Moderation: Peter Pogany-Wnendt

Die Täter des Nationalsozialismus und ihre Helfer haben den Nachkommen ein schwieriges seelisches Erbe hinterlassen. Die Veranstaltung wollte auf dieses unbewusst hinterlassene Erbe Aufmerksam machen und Wege der eigenen Auseinandersetzung aufzeigen.

Oliver von Wrochem, stellvertretender Leiter der KZ-Gedenkstätte Neuengamme, las aus dem von ihm herausgegebenen Sammelband „Nationalsozialistische Täterschaften. Nachwirkungen in Gesellschaft und Familie.“ (2016) Alexandra Senfft, Islamwissenschaftlerin und Nahostexpertin, las aus ihrem Buch „Der lange Schatten der Täter. Nachkommen stellen sich ihren NS-Familiengeschichte.“ (2016) Ihr Großvater, Hanns Ludin, war Hitlers Gesandte in der Slowakei.

Wir über uns – 38. Samstagsgespräch in Köln

PAKH – Entstehungsgeschichte und Ausblick in die Zukunft

Im vergangenen Jahr ist PAKH 20 Jahre alt geworden. Das ist eine lange Zeit, auf die wir mit Stolz  zurückblicken können. Im Jahr 1995 gründete sich der PAKH, als in den meisten Familien noch überwiegend  Schweigen über Krieg und Holocaust herrschte. Die Gründungsmitglieder, größtenteils Kinder der  Täter/Mittäter/Mitläufer und der Überlebenden (2. Generation) wollten dieses Schweigen brechen. Sie trugen  die transgenerationell unbewusst vermittelten Schuld- und Schamgefühle ihrer Täter-Eltern sowie den Schmerz,  die Ressentiments und den Hass ihrer Überlebenden-Eltern in sich. Dieses Erbe zu reflektieren und miteinander  in einen Dialog zu kommen, waren die vordringlichen Ziele jener Gründungszeit.

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