Alexandra Senfft, 2. Vorsitzende des PAKH, im ARD Alpha „Tagesgespräch“ Live und parallel in Radio Bayern 2
Im Gespräch waren u. a. auch Menschen, die im PAKH stark vertreten sind: Nachkommen aus Familien, die einerseits jüdisch und anderseits Nazis waren, Nachkommen des politischen/kommunistischen Widerstands, Sinti und Roma.
19. Juli 2024
>> zum ARD Tagesgespräch Live
>> zu Radio BR 2
Foto: BR2 /ARD Alpha
Das transgenerationelle Erbe von Schuld und Scham
Von traumatischer Erstarrung zum empathischen Dialog
von den PAKH-Mitgliedern
Peter Pogany-Wnendt, Beata Hammerich, Elke Horn, Johannes Pfäfflin & Erda Siebert
Trotz der Komplexität und Schwere transgenerationeller Traumata nach Genozid und Massengewalt gibt es Wege, darüber in Austausch zu treten. Für den schwierigen und schmerzhaften Prozess bedarf es eines langjährigen und empathischen Dialogs mit der Gegenseite des posttraumatischen Erbes. Dabei greifen die Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte und individuelle Selbstreflexion einerseits und die parallelen Auseinandersetzungen in der Gruppe andererseits fruchtbar ineinander.
Durch autobiografische Erzählungen, psychoanalytische Interpretation und Konzepte der Gruppenanalyse vermitteln die Autor*innen ein tiefgreifendes Verständnis für die Komplexität des Anliegens. Betroffene transgenerationeller Massengewalterfahrungen wie dem Holocaust und Krieg können aus diesen Ausführungen Mut schöpfen, sich dieser Aufgabe zu stellen.
erscheint am 1. Oktober 2024
im Psychosozial-Verlag
Buchreihe: Forum Psychosozial
ca. 260 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
ISBN-13: 978-3-8379-3382-6
Bestell-Nr.: 3382
Zerrbilder
ZerrbilderVerlust, Verleugnung, Verschweigen
Reflexionen über die Mechanismen familiärer Erinnerungen – ein Prozess
Alexandra Senfft, 2. PAKH-Vorsitzende in:
Gross, Ulrich, Schuck (Hg.) Zerrbilder. Zum Wirken und Fortwirken nationalsozialistischer Mentalität
Ch. Links, Aufbau Verlage, Berlin
Mai 2024
Eine Festschrift für Werner Konitzer
Der Nationalsozialismus produzierte Zerrbilder, die bis heute nachwirken. Die historische Auseinandersetzung mit ihnen ist keineswegs abgeschlossen, wie die Beiträge dieses Bandes zu Ehren des Philosophen Werner Konitzer eindrucksvoll belegen. Die Autorinnen und Autoren folgen ihm, der sich um die Erforschung der nationalsozialistischen Morallehren und Sittlichkeitsvorstellungen verdient gemacht hat, in dem Versuch, die Untiefen der NS-Geschichte auszuloten und deren Folgen zu begreifen.
Mit Beiträgen von Johanna Bach, Fritz Backhaus, Jonas Balzer, Philipp Batthyány, Martin Bauer, Andrea Büttner, Emmanuel Faye, Lena Foljanty, Raphael Gross, Wolfgang Kraushaar, Kathrin Meß, David Palme, Herlinde Pauer-Studer, Monika Schmidt, Dirk Schuck, Alexandra Senfft, Bernd Ulrich, Michael Wildt und Rolf Zimmermann
https://www.aufbau-verlage.de/ch-links-verlag/zerrbilder/978-3-96289-211-1
Gefühlserbschaften und Umgang mit Trauma – Gespräch mit Dr. Peter Pogany-Wnendt
Welche Auswirkungen hatte das Schweigen auf die Nachkomm:innen? Wie wird das Erlebte transgenerationell weitergegeben? Wie stellt man die Gefühlserbschaften fest? Wie geht man mit ihnen um?
Sonntag 28. April 2024, Mannheim, 12:00 bis 16:00 Uhr
Mannheimer Abendakademie und Volkshochschule GmbH
Im Rahmen der Reihe Workshops und Filmdiskussion für Nachkomm:innen von NS-Verfolgten. Welche Stimme haben wir? Familiengeschichte – Erzählen, Verstehen, Weitergeben des Bundesverbands Information & Beratung für NS-Verfolgte e.V.
Die barbarische Verfolgung von sogenannten „lebensunwerten“ Menschen durch die Nazis – Juden, Slawen, Homosexuelle, Sinti und Roma, „Asoziale“ und andere – war eine schwer traumatisierende Erfahrung für die Verfolgten. Nach dem Ende des Terrors waren die meisten kaum in der Lage, das Erlebte seelisch angemessen zu verarbeiten. Viele schwiegen über die erlittenen Qualen. Angst vor der Verfolgung, Schmerz und Trauer über das erlittene Leid und über die Verluste, aber auch Hass und Ressentiments gegenüber den unbarmherzigen Täter:innen wurden als Gefühlserbschaften unbewusst an die Nachkomm:innen weitergegeben – meist mit nachteiligen Folgen für das Seelenleben der Kinder und Kindeskinder.
Das Hauptziel dieses Workshops ist es, den Teilnehmenden ein Bewusstsein für die Problematik der Gefühlserbschaften zu vermitteln und Wege aufzuzeigen, wie sie damit umgehen können.
Referent: Peter Pogany-Wnendt ist Arzt und Psychotherapeut in Köln und 1. Vorsitzender des Arbeitskreises für intergenerationelle Folgen des Holocausts, ehem. PAKH. In seiner Arbeit beschäftigt er sich seit Jahren mit intergenerationellen Folgen des Holocausts und Gefühlserbschaften.
Parents Circle Families Forum zu Besuch beim PAKH
Der Palästinenser Bassam Aramin und der Israeli Rami Elhanan vom israelisch-palästinensischen Forum für trauernde Angehörige sind zu Gast im PAKH-Gesprächslabor
18. April 2024
Nur für Teilnehmer:innen des PAKH-Gesprächslabors
The Zone of Interest
Podiumsgespräch zum Film The Zone of Interest mit der zweiten PAKH-Vorsitzenden Alexandra Senfft und anderen Gästen
21. Februar 2024, Bayerischer Landtag
>> zum Bericht des Landtags
Gedenkveranstaltung im Deutschen Bundestag
Peter Pogany-Wnendt war für den PAKH dabei
Am 31. Januar 2024 beging der Deutsche Bundestag die Gedenkstunde für die Opfer des Nationalsozialismus. Peter Pogany-Wnendt berichtet
Es war eine besondere Ehre an der diesjährigen Gedenkveranstaltung für die Opfer des Nationalsozialismus im Deutschen Bundestag, die im Zeichen der generationsübergreifenden Auswirkungen des Holocaust stand, als Gast teilnehmen zu dürfen. Ich wurde als 1. Vorsitzender des PAKH eingeladen.
Für mich als Nachkomme von Überlebenden und Ermordeten des Holocaust hatte das eine besondere Bedeutung. Das Gedenken ist für mich ganz unmittelbar: Gedenken an das unsägliche Leid, das meine Eltern in jungen Jahren erleiden mussten – „nur weil sie Juden waren“, wie die Holocaust-Überlebende Eva Szepesi in ihrer Rede sagte –, und dessen schmerzliches Erbe ich schon als Kind auf meine Schultern lud; Gedenken auch an meine ermordeten Großeltern und andere Familienangehörige, die ich nicht kennenlernen konnte.
Großonkel Pauls Geigenbogen
Das berührende Memoir einer preußischen Sinti-Familie
Vorankündigung: Das neue Buch von Alexandra Senfft, 2. Vorsitzende des PAKH
Seit mehr als 600 Jahren leben Sinti in Deutschland, Roma seit 200 Jahren. Ihre Kultur reicht viele Jahrhunderte zurück und ist tief mit der deutschen Historie verwoben. Anfangs noch als Handwerker, Künstler und Kaufleute hochgeachtet, wurden sie schon bald systematisch aus der Gesellschaft ausgeschlossen und verfolgt. Bis heute halten sich diskriminierende Stereotype und starke Vorurteile gegenüber der größten Minderheit Europas. Der preußische Sinto Romeo Franz kämpft seit Jahrzehnten für die Rechte von Sinti und Roma. In »Großonkel Pauls Geigenbogen« erzählt er seine beeindruckende deutsche Familiengeschichte. Wohl situiert, waren seine Ahnen bereits im 17. Jahrhundert ansässig in Preußen, Schlesien und Pommern und prägten dort die kulturelle und kaufmännische Welt. Mitreißend erzählt Franz die Chronik seiner Familie vom 19. Jahrhundert bis heute. Schillernde Charaktere und außergewöhnliche Schicksale treten ans Licht – aber auch die Erinnerungen an Ausgrenzung, Abwertung im Kaiserreich und schließlich die Vernichtung durch die Nazis.
Mit großem Stolz gibt er tiefe Einblicke in seine Herkunft und beleuchtet nicht nur die Bedeutung von Musik, Familie und Zusammenhalt, sondern auch die Folgen der fortgesetzten Verfolgung, die bis in die heutigen Generationen nachwirken. Romeo Franz‘ Geschichte ist ein bewegendes Plädoyer gegen Antiziganismus und eine Einladung zur Auseinandersetzung und zum Umdenken hin zu etwas ganz Selbstverständlichem: Gleichberechtigung.
Goldmann – Randomhouse/Penguin, 20. März 2024
>> Zur Verlagsankündigung
PAKH-Mitglied Angela Findlay über Schuld, Sühne und innere Heilung
„Wie wir uns erinnern und was wir von der Vergangenheit im Gedächtnis behalten, bestimmt die Art und Weise wie wir Zukunft gestalten.“ – Andreas Obrecht im Gespräch mit bildender Künstlerin, Kunsttherapeutin und Autorin Angela Findlay
ORF, Österreich 11. Januar 2024
>> anhören
PAKH-Mitglied Oliver Sears von Holocaust Awareness Ireland im Gespräch mit Daniel Mendelsohn
The Objects of Love
PAKH Member Oliver Sears and Daniel Mendelsohn in Conversation
View on YouTube
www.youtube.com/watch?v=Ok3Ss1aPntw
London born, Dublin-based art dealer and curator Oliver Sears is joined by award-winning author and critic Daniel Mendelsohn for an intimate and illuminating conversation about this powerful exhibition, The Objects of Love, on view at 92NY’s Weill Art Gallery from September 13 through November 28.
First shown to great acclaim at Dublin Castle in Ireland, The Objects of Love vividly tells the story of one family torn apart in Nazi-occupied Poland. This emotional journey unveils Oliver Sears’ family story through a curated collection of precious objects, photos, and documents passed down through three generations. How do we honor our loved ones — and our own personal histories — in the wake of atrocity? What story emerges, reconstructed from objects and keepsakes retrieved from the Holocaust, about what we’ve lost?
Recorded Sep 13, 2023 at 92nd Street Y, New York.