Unser PAKH-Mitglied Maite Billerbeck, Vorständin vom Verein zur Förderung der Erinnerungskultur e.V., leitet das deutsch-italienische Schüleraustauschprojekt „Tikun Olam“
Wie kann das Erinnern an die NS-Zeit und den Holocaust fortgeführt werden, wenn Zeitzeugen nicht mehr davon berichten können? Im Rahmen des Projekts „Zweitzeugen“ erforschen junge Menschen nun ihre Familiengeschichten, tauschen sich aus und gedenken. So auch zwei Schülergruppen am Berliner Albert-Einstein-Gymnasium. zum Beitrag von Andrea Everwien, rbb, 11. Oktober 2025
Das transgenerationelle Erbe von Schuld und Scham Von traumatischer Erstarrung zum empathischen Dialog
Peter Pogany-Wnendt, Elke Horn, Beata Hammerich, Erda Siebert & Johannes Pfäfflin, mit einem Vorwort von Björn Krondorfer
Trotz der Komplexität und Schwere transgenerationeller Traumata nach Genozid und Massengewalt gibt es Wege, darüber in Austausch zu treten. Für den schwierigen und schmerzhaften Prozess bedarf es eines langjährigen und empathischen Dialogs mit der Gegenseite des posttraumatischen Erbes. Dabei greifen die Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte und individuelle Selbstreflexion einerseits und die parallelen Auseinandersetzungen in der Gruppe andererseits fruchtbar ineinander.
Durch autobiografische Erzählungen, psychoanalytische Interpretation und Konzepte der Gruppenanalyse vermitteln die Autor*innen ein tiefgreifendes Verständnis für die Komplexität des Anliegens. Betroffene transgenerationeller Massengewalterfahrungen wie dem Holocaust und Krieg können aus diesen Ausführungen Mut schöpfen, sich dieser Aufgabe zu stellen.
Großonkel Pauls Geigenbogen Die Familiengeschichte eines preußischen Sinto Lesung mit Gespräch und Musik
Köln, Do. 21. Nov. 2024, 18:00 Uhr
Seit Jahrzehnten kämpft Romeo Franz für die Rechte von Sinti*zze und Rom*nja. Mit der Autorin Alexandra Senfft erzählt er eine akribisch recherchierte Chronik seiner preußischen Sinti-Familie vom 19. Jahrhundert bis heute. Außergewöhnliche Schicksale treten ans Licht – aber auch die Erinnerungen an Ausgrenzung, Abwertung im Kaiserreich und schließlich die Vernichtung durch die Nationalsozialisten.
Im Gespräch mit der Historikerin Dr. Karola Fings (Universität Heidelberg) stellen Romeo Franz und Alexandra Senfft (2. PAKH-Vorsitzende) die mitreißende Familiengeschichte vor, musikalisch begleitet von Sunny Franz (Geige) und Sascha Reinhardt (Gitarre).
In Kooperation mit dem Arbeitskreis für intergenerationelle Folgen des Holocaust und dem Bundesverband Information & Beratung für NS-Verfolgte e.V. Das Projekt wird in der Bildungsagenda NS-Unrecht von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und dem Bundesministerium der Finanzen (BMF) gefördert.