Im vergangenen Jahr ist PAKH 20 Jahre alt geworden. Das ist eine lange Zeit, auf die wir mit Stolz zurückblicken können. Im Jahr 1995 gründete sich der PAKH, als in den meisten Familien noch überwiegend Schweigen über Krieg und Holocaust herrschte. Die Gründungsmitglieder, größtenteils Kinder der Täter/Mittäter/Mitläufer und der Überlebenden (2. Generation) wollten dieses Schweigen brechen. Sie trugen die transgenerationell unbewusst vermittelten Schuld- und Schamgefühle ihrer Täter-Eltern sowie den Schmerz, die Ressentiments und den Hass ihrer Überlebenden-Eltern in sich. Dieses Erbe zu reflektieren und miteinander in einen Dialog zu kommen, waren die vordringlichen Ziele jener Gründungszeit.
PAKH hat sich zu einer Institution entwickelt mit einer eigenen Identität, einer Tradition und vor allem mit einer besonderen Arbeits- und Dialogkultur. Es wundert allerdings nicht, dass nach 20 Jahren die Ziele und Aufgaben der Anfänge nicht mehr für alle Mitglieder gleichermaßen zeitgemäß sind. Eine neue, die 3. Generation, ist herangewachsen mit neuen Fragen und Aufgaben. Unser Verein befindet sich daher in einer Umbruch- und Neufindungsphase. Ausgehend von der langen Tradition und Dialogkultur des Vereins müssen wir neue Ziele und Aufgabestellungen definieren, mit denen sich auch die jüngeren Generationen identifizieren können. Dies können wir nur gemeinsam erreichen.
Das Samstaggespräch „Wir über uns“, zu dem wir herzlich einladen, wird sich mit dieser Thematik befassen. Zunächst werden einige „alte“ Mitglieder über die Entstehungsgeschichte und Entwicklung von PAKH berichten. Anschließend haben alle Teilnehmer die Möglichkeit, zu vorbereiteten relevanten Fragen, in einem sog. „Council“ („zu Rate sitzen“), Statements abzugeben. Am Nachmittag wollen wir im gemeinsamen Gespräch die sich daraus ergebenden Ideen und Vorschläge diskutieren mit dem Ziel, konkrete Ergebnisse für die zukünftige PAKH-Arbeit zu formulieren.