Jürgen u. Ingeborg Müller-Hohagen, Marta Press, Hamburg, November 2021
PAKH auf S. 224, 269f.
Trauer um den Journalisten Ingo Zander
Mit Trauer und Bestürzung mussten wir erfahren, dass der Journalist Ingo Zander am 27.10.2021 unerwartet gestorben ist. Ingo Zander gehörte zu den Journalisten, die keine Scheu vor dem journalistischen Kontakt mit AfD Mitgliedern hatten, und war eine stetig warnende Stimme vor den rechtsradikalen, rassistischen Tendenzen in der Gesellschaft. Ingo Zander war dem Arbeitskreis für intergenerationelle Folgen des Holocaust, ehem. PAKH freundschaftlich verbunden. Er hat sich nicht nur von Zeit zu Zeit in verschiedenen Gruppen, wie dem Literaturkreis oder in der Gruppe „Aktuelles“ mit seinem profunden Wissen zu den Themen Rechtsradikalismus, Antisemitismus und AfD eingebracht, sondern hat auch in der Sendung „Neugier genügt“ auf WDR 5 über den PAKH berichtet. Seine Stimme wird fehlen.
Die Untoten und ihre Kinder
Über das gefühlte Fortleben des Nationalsozialismus
Filmessay, Vortrag, Diskussion mit Peter Pogany-Wnendt
3. November 2021, 20 Uhr
Theater Aufbau Kreuzberg Berlin
Auswirkungen transgenerationeller Gefühlserbschaften
„Auswirkungen transgenerationeller Gefühlserbschaften der NS-Zeit auf die Nachkommen der Verfolgten“ — Vortrag von Dr. med. Peter Pogany-Wnendt mit Publikumsgespräch.
Bundesverband Information und Beratung für NS-Verfolgte e.V., Oktober 2021
>> anhören
Online Veranstaltung: Das Elend der Verschickungskinder
7. Mai 2021, 18-19:30 Uhr Einladung zu einem Online-Vortrag für PAKH Mitglieder, PAKH-Freund*innen und Kooperationspartner*innen.
Wegen einer Teilnahmebegrenzung bitten wir, sich bis zum 6. Mai zum Online-Vortrag per Email anzumelden unter info@pakh.de
Das Elend der Verschickungskinder ist erst seit August 2019 öffentlich geworden. Die 6-wöchigen Aufenthalte betrafen Kindern ab dem 2. Lebensjahr. In Kindererholungsheimen, Kinderheilstätten und Kinderkureinrichtungen herrschten in den 50-90er Jahren teils finstere und grausame Zustände. Noch weit nach Ende des Faschismus wurde dort unter Ausschluss der Eltern und der Öffentlichkeit eine schwarze Pädagogik propagiert und praktiziert, die nicht in den Kompetenzbereich medizinischer Berufe fällt und dem Stand der Zeit nicht entsprach. Vierjährige Kinder wurden während dieser „Erholungsaufenthalte“ gedemütigt, beleidigt, geschlagen und in einer Weise traktiert und mit Strafen überzogen, die an NS-Gefängnisse erinnern. Die Motive der Ärzte und Pflegekräfte sind dabei kritisch zu untersuchen, da neben der vorgeblichen Absicht, den Kindern Erholung von Krankheiten angedeihen zu lassen, andere Motive und Interessen immer deutlicher zutage treten: Die Nachwirkungen der NS-Zeit sind überdeutlich. Anja Röhl hat in ihrem kürzlich erschienenen Buch: Das Elend der Verschickungskinder, erstmalig dieses Phänomen untersucht und stellt den aktuellen Forschungsstand vor. Anja Röhl machte das Trauma der Verschickungskinder 2019 in der breiten Öffentlichkeit publik. Als Betroffene gründete die Sonderpädagogin und Autorin 2019 mit anderen ehemaligen Verschickungskindern die Initiative Verschickungskinder (www.verschickungsheime.de). Sie hält Vorträge zum Thema und sammelt seit Jahren Betroffenenberichte. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen unter anderem in den Bereichen Frühpädagogik, institutionelle Gewalt und transgenerationale Weitergabe von NS-Erziehung. Im Januar 2021 erschien ihr Buch »Das Elend der Verschickungskinder. Kindererholungsheime als Orte der Gewalt« im Psychosozial-Verlag. Davor erschien von ihr 2013 „Die Frau meines Vaters. Erinnerungen an Ulrike“.
Peter Pogany-Wnendt im Zeitzeugengespräch
Erinnerung an den Holocaust
„Der Toten wegen musste ich jüdisch sein“
Zeitzeugen im Gespräch, Deutschlandfunk
Sendung vom 28.01.2021
Damit der Holocaust nicht vergessen wird, empfiehlt der Psychotherapeut Peter Pogany-Wnendt sich mit der eigenen familiären Geschichte auseinanderzusetzen. Der Holocaust zeige, wie eine Welt ohne Menschlichkeit und Liebe aussehe – heute müssten deswegen die Kräfte der Menschlichkeit gestärkt werden.
Peter Pogany-Wnendt im Gespräch mit Melanie Longerich
43. Samstagsgespräch – 25 Jahre PAKH – Möglichkeiten und Grenzen des Dialogs
Ein Forum für Dialogarbeit zwischen den Nachkommen der
Überlebenden und der Täter/Mittäter
Die Gründungsidee des PAKH fokussierte in erster Linie die unter Einbeziehung der persönlichen Familiengeschichte selbstreflexiven und dialogischen Aspekte der Auseinandersetzung mit den transgenerationellen Folgen der Verfolgung im Nationalsozialismus. Auf der Grundlage der Erkenntnisse dieser PAKH-internen Arbeit sollte in die Gesellschaft hineingewirkt werden. Dabei hatten die Gründungsmitglieder weniger das konkrete tagespolitische Handeln im Auge als vielmehr die allmähliche Überwindung des damals noch herrschenden Schweigens und der „Sprachlosigkeit“ durch öffentliche Aufklärung. Sie gingen von dem psychoanalytischen Grundgedanken aus, dass das Bewusstmachen und Durcharbeiten unbewusster unerledigter seelischer Inhalte und Konflikte – was sie damals in Bezug auf den Holocaust die „transgenerationelle Weitergabe“ nannten – sowohl für das Individuum wie auch für die Gesellschaft befreiende und heilsame Wirkung haben kann. So wollten sie mit den Mitteln der psychoanalytisch orientierten Aufklärungsarbeit dem Wiederaufleben von Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit entgegenwirken.
„43. Samstagsgespräch – 25 Jahre PAKH – Möglichkeiten und Grenzen des Dialogs“ weiterlesenStellungnahme des PAKH zum Anschlag in Hanau am 19.02.2020
Wir trauern um die Opfer des menschenverachtenden Anschlags am 19. Februar in Hanau und fühlen mit den Angehörigen der Ermordeten und den Verletzten. Wir sagen NEIN zu Ausländerfeindlichkeit, Rassismus, Islamophobie und Antisemitismus und fühlen uns solidarisch mit allen Menschen, die dies mit uns teilen und sich den Werten der Offenheit, Toleranz und Humanität verpflichtet fühlen.
Stellungnahme des PAKH zum Anschlag auf die Synagoge in Halle am 09.10.2019
Wir verurteilen den antisemitischen Anschlag in Halle an der Saale am 9.10.2019, bei dem zwei Menschen erschossen wurden. Antisemitismus ist nicht nur ein Angriff gegen Juden, sondern auch gegen die Menschlichkeit und damit gegen das Fundament, auf dem unsere Gemeinschaft ruht. Wir rufen alle Menschen auf, dem Antisemitismus und jeder Form von Diskriminierung eine klare Absage zu erteilen.
Der Vorstand
Wir über uns – 41. Samstagsgespräch in Köln
Unser Verein hat das stolze Alter von über 22 Jahren erreicht. Entsprechend unterschiedlich ist auch das Alter der Zugehörigkeit der 65 Mitglieder. Neben den „ganz alten“ Gründungsmitgliedern und denjenigen, die kurz nach Vereinsgründung eingetreten sind, gibt es die, die im Laufe der Jahre hinzugekommen sind, bis hin zu den vielen, die erst seit kurzem Mitglied sind. So stehen wir alle an unterschiedlichen Punkten in der Auseinandersetzung mit unserer eigenen Lebensgeschichte – ein ganz zentrales Anliegen unserer Arbeit: manche befassen sich seit vielen Jahren mit ihr, während andere noch eher am Anfang der Auseinandersetzung stehen.
„Wir über uns – 41. Samstagsgespräch in Köln“ weiterlesen