Hans Jürgen Paas: Glaube mir, ich habe von alledem nichts gewusst

Die Verstrickung von Unterstaatssekretär Martin F. J. Luther in den Holocaust

»Glaube mir, ich habe von alledem nichts gewusst« sagte Martin F. J. Luther im Mai 1945 zu seinem Sohn. Er war Unterstaatssekretär im Auswärtigen Amt unter Ribbentrop und Teilnehmer der Wannseekonferenz. Diese Geschichte brachte Hans Jürgen Paas, den Ehemann von Luthers Enkelin, dazu, dessen Lebenslauf und seine Verstrickung in den Holocaust intensiv zu erforschen. 

Was hat ein Mensch in dieser Position wirklich gewusst? Was musste er als Teilnehmer dieser Konferenz zwangsläufig wissen, einer Besprechung, auf der ausführlich beratschlagt und maßgeblich mit darüber entschieden wurde, wo wie viele Juden vernichtet werden sollten? Allein Luthers berufliche Funktion, spätestens aber seine Konferenzteilnahme strafen seine Aussage Lügen!

Das vorliegende Buch ist nicht nur eine detaillierte Aufzeichnung von Luthers Lebensweg und Beschreibung seiner Persönlichkeitsstruktur, sondern auch eine generelle Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus.

Hans-Jürgen Paas ist Mitglied des Arbeitskreises für intergenerationelle Folgen des Holocaust (ehem. PAKH e.V.).

Herstellung und Verlag: BoD – Books on Demand, Norderstedt, 
ISBN 978-3-7528-2987-7

 

Wir über uns – 41. Samstagsgespräch in Köln

Unser Verein hat das stolze Alter von über 22 Jahren erreicht. Entsprechend unterschiedlich ist auch das Alter der Zugehörigkeit der 65 Mitglieder. Neben den „ganz alten“ Gründungsmitgliedern und denjenigen, die kurz nach Vereinsgründung eingetreten sind, gibt es die, die im Laufe der Jahre hinzugekommen  sind, bis hin zu den vielen, die erst seit kurzem Mitglied sind. So stehen wir alle an unterschiedlichen  Punkten in der Auseinandersetzung mit unserer eigenen Lebensgeschichte – ein ganz zentrales Anliegen unserer Arbeit: manche befassen sich seit vielen Jahren mit ihr, während andere noch eher am Anfang  der Auseinandersetzung stehen.

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Angela Moré: Schweigen und Verschweigen. Kommunikationstabus und ihre Folgen im intergenerativen Dialog

Erschienen in: Stephan Alder und Klemens Färber: „Das Geheimnis in der Psychotherapie“

Dieser Text setzt sich mit den bewussten und unbewussten Motiven des Schweigens und Verschweigens bei Opfern und Tätern des Holocaust auseinander sowie den Folgen offizieller Unterdrückung von Wissen und (Er-)Kenntnissen – hier am Beispiel des Umgangs der modernen Türkei mit dem Völkermord an den Armenier/innen während des Ersten Weltkriegs. Der Text ist somit zugleich ein Beitrag zur vergleichenden Genozidforschung.

Angela Moré ist Mitglied des Arbeitskreises für Intergenerationelle Folgen des Holocaust — PAKH. Sie  ist Sozialpsychologin und Gruppenanalytikerin.
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Nachlass – Film von Christoph Hübner & Gabriele Voss

Drei Jahre, von 2015 bis 2017 arbeiteten Christoph Hübner und Gabriele Voss an dem Projekt NACHLASS, das sich mit den inneren und äußeren Hinterlassenschaften der Nazizeit beschäftigt. Daraus entstand der abendfüllende Kinodokumentarfilm NACHLASS. Im Zentrum des Films stehen Menschen, die nach dem Zweiten Weltkrieg geboren sind, Kinder und Enkel der Täter- und Opfergeneration. Sie alle sind mit dem Erbe der Nazizeit befasst, beruflich oder durch die Geschichte der eigenen Familie. Wie gehen sie und wie geht eine Gesellschaft mit den dunklen Teilen ihrer Geschichte um.
MitBarbara Brix, Ulrich Gantz, Jürgen Grislawski. Adi Kantor, Peter Pogany-Wnendt (PAKH), Erda Siebert (PAKH), Florian Siebert und Ivan Ivanji (Zeitzeuge)

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