Kriegskinder – Kriegsenkel

Samstagsgespräch in Köln

Der Tag wurde eröffnet durch zwei kurze Einführungen und einige fotokopierte Informationen, die die Teilnehmer rational und emotional einstimmen sollten auf die Thematik.

Als Kriegskinder werden in der Forschung die Jahrgänge 1927-1947 angesehen, also auch die ersten Jahrgänge nach dem Krieg, die in ähnlicher Weise unter den Folgen des Krieges, der Bombardierung, der Flucht und den Verlusten gelitten haben. Kriegsenkel sind die Kinder dieser Kriegskinder. Aus gutem Grund befasst sich die Forschung mit den Auswirkungen des 2. Weltkrieges erst seit ca. 10 Jahren: es ist eine große Schwierigkeit, das Leid, die Traumata und Verluste der eigenen Familien zu betrauern angesichts der Tatsache, dass  die Eltern bzw. Großeltern dieser Generation Verursacher eines Genozids von ungeheurem Ausmaß gewesen ist. Gleichzeitig steht die Notwendigkeit für die Kriegskinder und Kriegsenkel im Raum, sich der Trauerarbeit um die eigenen Verluste zu stellen, um transgenerationelle Weitergaben zu unterbrechen und die bisher verdrängten Erfahrungen in die eigene Identität zu integrieren. Auch für den Austausch zwischen den jüdischen und  nicht jüdischen Teilnehmern ist diese Thematik wichtig, wenn auch nicht ohne Spannung.

Der Tag war strukturiert durch die Plenumsdiskussionen zu Beginn und am Ende der Veranstaltung, dazwischen wurden in Kleingruppen á je drei Teilnehmern  persönliche biographische Erfahrungen ausgetauscht, was noch besonders eindrücklich durch die Teilnahme einiger aus Osteuropa stammender Mitglieder war.